Kostenloses Girokonto gesucht? Die Kreditinstitute überschlagen sich mit Angeboten für ein sogenanntes „Kostenloses Girokonto„. Kostenlos ist jedoch nicht gleich komplett kostenlos (siehe Kostenloses Girokonto Vergleich), wenn man sich die Kontoangebote genauer anschaut. Nur wenige Banken bieten Top-Konditionen für ein Girokonto, bei denen es keine Konto- und Kartengebühren gibt. Vorwiegend sind es Direktbanken, die die besten Konditionen beim Girokonto anbieten können.
Welche Banken bieten ein kostenloses Girokonto an?
Unter den Direktbanken können wir vor allem die größten deutschen Direktbanken DKB, Comdirect, ING (ehemals ING-DiBa) und Norisbank empfehlen, wenn Sie ein dauerhaft kostenloses Girokonto mit einer Kreditkarte ohne Jahresgebühr eröffnen wollen. Alle vier Girokonten können sofort online in nur 10 Minuten über das VideoIdent-Verfahren eröffnet werden. Zu weiteren teilweise kostenlose Girokonten können Sie sich über den Girokonto Vergleich informieren.
Nr. | Bank / Girokonto | Grund-gebühr | Giro-card | Kreditkarte | Mindest-Geld-eingang | Dispo-Zins p.a. | Kostenlos Geld abheben | Besonderheiten | Bonus | Zum Angebot |
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3. | Comdirect Girokonto |
0 € | 0 € | 0 € (Charge Visa Card) | 0 € | 6,50% | In €-Ländern mit der Girocard, in Ländern ohne €-Währung mit der Visa-Kreditkarte | Vermögensverwaltung, kostenlos Bargeld einzahlen bei Commerzbank, Bonus sparen in über 1000 Online-Shops | 0 € | |
2. | DKB-Cash Girokonto |
0 € | 0 € | 0 € (Charge Visa Card) | 0 € | 6,90% | In Deutschland und weltweit mit der Visa-Kreditkarte | Banking+ mit Online-Cashback, Cringle, Clark, PayPal, kostenlos zu Sport-Events | 0 € | |
4. | Norisbank Top-Girokonto |
0 € | 0 € | 0 € (Charge MasterCard) | 0 € | 10,85% | In Deutschland mit der Girocard, im Ausland mit der MasterCard Kreditkarte | Kostenlos Bargeld einzahlen an über 700 Geldautomaten der Deutschen Bank | 0 € | |
1. | ING Girokonto |
0 € | 0 € | 0 € (Debit Visa Card) | 700 € | 6,99% | In Deutschland und der €uro-Zone mit der Visa-Kreditkarte | Größte Direktbank, Online einfach Vermögen aufbauen mit Scalable Capital | 0 € |
Update ING-Girokonto: Das Girokonto der ING ist seit 2020 nur noch mit einem monatlichen Geldeingang ab 700 Euro gebührenfrei bzw. bis zu einem Alter von 28 Jahren.
Inhaltsverzeichnis
Kostenloses Girokonto in Kürze
- Ein kostenloses Girokonto ist ein Bankkonto ohne Grundgebühr und variable Kosten.
- Ein bedingungslos kostenloses Girokonto erfordert keinen monatlichen Mindestgeldeingang.
- Bei einer kostenlosen Kontoführung sind Überweisungen, Daueraufträge und Lastschriften kostenfrei.
- Im Kontopaket sind sowohl eine kostenlose Girocard als auch eine Kreditkarte ohne Jahresgebühr enthalten.
- Kostenlos Bargeld abheben ist im In- und Ausland an Geldautomaten und im Supermärkten möglich.
- Beste Girokonto-Angebote bieten auch die kostenlose Kontoführung als Gemeinschaftskonto an.
- Bestes kostenloses Girokonto bei Direktbanken DKB, Comdirect Bank, ING-DiBa, Norisbank und N26.
Kostenloses Girokonto – 6 Kriterien für kostenlose Kontoführung
Auf dem deutschen Markt buhlen tausende Banken und Sparkassen um die Gunst der Kunden, denn Deutschland verzeichnet mit über 2.029 Instituten eine der höchsten Dichte von Kreditinstituten (Quelle: Deutsche Bundesbank, 2013). Bankkunden sind deshalb mit ebenso vielen Kontoangeboten für ein Girokonto konfrontiert.
Ein komplett kostenloses Girokonto ohne Bedingungen ist in Deutschland ohne Weiteres möglich. Bei der Auswahl des Girokontos sollten Sie sich nicht von Lockangeboten blenden lassen. Bei genauer Prüfung trennt sich die Spreu vom Weizen und am Ende sind es nur noch eine Handvoll wirklich guter kostenloser Girokonten in Deutschland.
Bei der Girokonto-Suche gilt für viele Kunden die Devise: je günstiger die Kontoführung ist, desto attraktiver ist der Bank- oder Kontowechsel. Denn pro Jahr lässt sich oft ein dreistelliger Euro-Betrag an Kontoführungs- und Kartengebühren sparen. Bei zwei bis drei Girokonten pro Familie können gut und gerne mal einige hundert Euros an Bankgebühren pro Jahr zusammenkommen.
Zusätzlich machen zahlreiche Banken die Kontoeröffnung durch Geldprämien für Neukunden doppelt attraktiv, wobei dieser Aspekt nachgelassen hat. Nur noch wenige Banken zahlen einen Bonus für die Kontoeröffnung. Top-Girokonten wie bei der ING-DiBa oder der DKB sind kaum auf Incentives angewiesen, da die Kontopaket bereits so viele Vorteile bieten, dass ein Lockmittel nicht mehr notwendig ist.
Bei vielen Kreditinstituten sind zahlreiche Restriktionen vorhanden, die eine kostenlose Kontoführung nur unter bestimmten Bedingungen möglich machen, wie z.B.: Kontoführung kostenlos ab 1.200 Euro monatlichen Gehaltseingang, Kreditkarte nur im 1. Jahr kostenlos, SMS-Kosten für die mTAN (mobile Transaktionsnummer) oder Gebühren beim Bargeld abheben, wenn ein Geldautomat von einem fremden Institut genutzt wird.
Kostenlos, kostenfrei, gebührenfrei, ohne Kosten – oft werben Banken mit diesen Worten, obwohl das Girokonto nicht wirklich kostenlos ist. Sehr ärgerlich, wenn das Konto erst einmal eröffnet ist. Schliesslich wechselt man nicht jeden Monat sein Girokonto. Ein bedingungslos kostenloses Girokonto wurde von uns deshalb mit 6 Kriterien definiert, damit Sie als Kunde das neue Girokonto tatsächlich gebührenfrei führen können. Diese Checkliste von sechs Punkten für eine kostenlose Kontoführung hat seit Jahren ihre Gültigkeit:
Keine Grundgebühr
- Kein Basispreis, keine monatliche Grundgebühr, ohne Kontoführungsgebühr
- Kontoeröffnung, Kontoführung und Kontoschliessung sind gebührenfrei
Wer bietet ein Girokonto ohne Kontoführungsgebühr an?
Der Standard bei vielen deutschen Kreditinstituten sind noch immer Konten mit einer monatlichen Kontoführungsgebühr, insbesondere bei den Sparkassen. Die Institute rechtfertigen diese Kosten mit Mehrwerten wie Versicherungen oder extra Services. Oft ist dabei auch ein „kostenloses“ Online-Konto bzw. Direkt-Konto dabei, was jedoch sehr abgespeckt ist.
So bietet eine Sparkasse in Ostdeutschland ein Giro comfort, ein Giro basic, ein Giro direct sowie ein Jugendgirokonto First-Cash an. Auch die Deutsche Bank macht es Kunden nicht einfach, indem sie gleichzeitig das Premium-Konto „BestKonto“, das Basis-Konto „AktivKonto“ sowie das Start-Konto „Junge Konto“ anbietet. Vor allem die HASPA (Hamburger Sparkasse) meint es zu gut mit ihren fünf Kontomodellen HASPA smart, comfort, premium, intro, unicus und klassisch.
Sie können als Bankkunde dieses Wirrwarr an Kontomodellen vermeiden, wenn Sie sich gleich für eine Bank und ein Girokonto entscheiden, dass von der Schule, über die Ausbildung oder das Studium bis hin zum Berufsleben dauerhaft kostenlos ist. Ein Kontomodell pro Bank ist unserer Meinung völlig ausreichend und ein gutes Zeichen, dass sich die Bank auf das Wesentliche konzentriert: klare, verständliche und vor allem günstige Konditionen für Bankkunden.
Der Hauptgrund für eine Grundgebühr beim Girokonto sind jedoch oft das teure Filialnetz bei z.B. bei der Sparkasse, Volksbank, Raiffeisenbank, Deutschen Bank, Commerzbank, Targobank oder HypoVereinsbank. Direktbanken sind hier deutlich schlanker und kosteneffizienter aufgestellt, weshalb es dort auch die besten Konditionen und Angebot gibt.
Im optimalen Fall kann das Girokonto auch als Gemeinschaftskonto eröffnet und komplett kostenlos geführt werden, inklusive zusätzlich kostenloser Bankkarten. Bei der Kontoeröffnung über die ING-DiBa, DKB oder Comdirect einfach bei der Kontoantragstrecke die Option „Gemeinschaftskonto“ wählen.
Keine variablen Gebühren
- Kostenlose Überweisungen, Daueraufträge, Lastschriften
- Einrichten, Ändern, Löschen von Daueraufträgen ist gebührenfrei
- Kostenlose mTAN per SMS
Werden Transaktionskosten für Buchungsposten berechnet?
Neben einer monatlichen Grundgebühr von bis zu 15 Euro pro Monat können zusätzlich dazu noch Transaktionensgebühren für Überweisungen, Daueraufträge, Lastschriften und SMS-Gebühren für iTANs einen weiteren entscheidenden Kostenfaktor darstellen, wenn auf dem Konto viele Buchungsvorgänge zu verzeichnen sind.
Vor allem Filialbanken berechnen ihren Kunden für jede Transaktion eine Gebühr von 5 Cent bis zu 1,50 Euro, wenn diese online, am Bankterminal oder am Bankschalter in der Filiale oder über die Kundenhotline in Auftrag gegeben werden. Insbesondere beleghafte Überweisungen (physisches Überweisungsformular) sind hiervon betroffen.
Einige Banken verpacken diese Transaktionskosten in einer monatlichen Kontoführungsgebühr von z.B. 3,99 Euro, 6,99 oder sogar 14,99 Euro, um die Überweisungen und Daueraufträge dann „kostenlos“ anzubieten. Bei einem wirklich kostenlosen Girokonto sollten die Standard-Transaktionen wie Überweisung, Lastschrift, Abbuchung, Dauerauftrag, Scheckeinreichung, Bareinzahlung und Barauszahlung kostenfrei sein.
Im Gegensatz zum iTAN-Verfahren mit indizierten TAN-Listen, schätzen viele Bankkunden das bequeme und moderne mTAN-Verfahren. Sobald eine Transaktion über das Online-Banking in Auftrag gegeben wird, erhält der Bankkunde an eine zuvor registrierte Handy-Nummer eine mobile Transaktionsnummer per SMS. Dieser SMS-Versand seitens der Bank an den Kunden sollte kostenlos sein. Achten Sie bei der Auswahl eines kostenfreien Kontos unbedingt auf diesen Punkt, um ärgerliche Folgekosten auf ihrer Handyrechnung zu vermeiden. Modernere und komplett kostenlose TAN-Verfahren laufen meist über die Apps auf dem Smartphone.
Kein Mindestgeldeingang
- Kostenlose Kontoführung ist nicht an einen festen monatlichen Geldeingang in Form von Lohn, Gehalt, BAföG, Rente, Pension gebunden
- Nutzung als Zweitkonto möglich
Ist das Girokonto auch ohne festen monatlichen Geldeingang kostenlos?
Ein Girokonto ohne Mindestgeldeingang eignet sich optimal als Zweitkonto oder sogar Drittkonto neben dem Hauptkonto bzw. der Hauptbankverbindung.
Viele Kreditinstitute werben für ihr „gebührenfreies“ Girokonto“ mit einem monatlichen Mindestgeldeingang von z.B. 1.200 Euro auf dem Konto. Kunden sind bei solchen Angeboten jedoch gezwungen, das Gehalt, den Lohn, das BAföG, die Rente oder Pension auf diesem Bankkonto eingehen zu lassen, weshalb die kostenfreie Nutzung als Zweitkonto nicht mehr möglich ist.
Die Kontoführung ist bei einem bedingungslos kostenlosen Girokonto auch ohne einen monatlichen Geldeingang gebührenfrei. Um ein Konto mit Kreditkarte und Dispokreditrahmen jedoch ohne Probleme eröffnen zu können, sollten Kunden über eine gute Bonität – also über ein regelmässiges Einkommen verfügen.
Die von vielen Banken bei einer Kontoeröffnung angebotenen Prämien, Gutschriften oder Startguthaben sind in den allermeisten Fällen an gewisse monatliche Geldeingänge über einen definierten Zeitraum gebunden. Mit diesen „Aktivitätsprämien“ möchten die Banken sicherstellen, dass das Girokonto sowie weitere Produkte der Bank auch aktiv genutzt werden.
Kreditkarte kostenlos
- Dauerhaft kostenlose Kreditkarte in Form einer Visa Card oder MasterCard
- Kreditkarte als Debit Card (Abbuchung sofort vom Girokonto) oder als Charge Card (Abbuchung 1x pro Monat vom Girokonto)
Ist die Kreditkarte dauerhaft kostenlos?
Noch immer bewirbt die Mehrzahl der deutschen Kreditinstitute ihre Girokonten als „kostenlos“, obwohl die Kreditkarte in der kostenlosen Kontoführung nicht inbegriffen ist. Unserer Meinung nach gehört heutzutage die Kreditkarte der Kreditkartenanbieter Visa Card oder MasterCard genauso zu einem Girokonto wie die etablierte Girocard.
Im idealen Fall bietet die Bank die kostenfreie Kreditkarte in Form einer Debit-, Prepaid-, Charge oder Revolving-Card inklusive einer ebenso gebührenfreien Partnerkarte an, so dass beide Kontoinhaber davon profitieren können.
Im Gegensatz zu einer Girocard bietet eine Kreditkarte weitaus mehr Einsatzmöglichkeiten: Bargeldlos im In- und Ausland im Einzelhandel mit und ohne PIN-Nummer, Bargeldlos im Taxi bezahlen, Schnelles Bezahlen im Internet, online einen Flug oder eine Reise buchen, kostenfreie Hotelreservierung, einen Mietwagen buchen inklusive Kaution hinterlegen, sowie eine oft internationale kostenfreie Bargeldversorgung an Geldautomaten.
Wird ein Girokonto ohne Kreditkarte angeboten, sind die Einsatzmöglichkeiten beschränkt.
Girocard kostenlos
- Kostenlose Girocard / Bankkarte (ehemals EC-Karte)
- Kombiniert oft mit Geldkarte, V Pay, Maestro
- Bezahlen im Einzelhandel mit und ohne PIN-Nummer
Gibt es die Girocard ohne Gebühr zum Girokonto dazu?
Die Girocard (Bankkarte, Sparkassenkarte), bis 2002 als EC-Karte bezeichnet, ist bei einem deutschen Girokonto der Standard. Sie wird entweder vom Unternehmen Visa als VPay Karte oder von MasterCard als Maestro-Karte angeboten. Die Girocard hat vor allem zwei Funktionen:
- Bezahlen am Point of Sale (POS) über das Debitzahlungssystem Electronic Cash mit PIN-Nummer oder Unterschrift und Nutzung des deutschen Geldautomatensystem.
- Bargeld abheben im Supermarkt an der Kasse sowie Geldautomaten in Deutschland oder in Ländern mit der Währung EURO
Einige Banken berechnen ihren Kunden für die Girocard eine jährliche Gebühr von 5 bis 10 Euro.
Bei einem tatsächlich kostenlosen Girokonto ist die Girocard definitiv kostenfrei, besser noch, inklusive einer ebenso kostenfreien Partnerkarte – ideal für einen weiteren Verfügungsberechtigten für das Konto.
Kostenlos Geld abheben
- Kostenlos Bargeld abheben mit der Girocard und/oder Kreditkarte
- Kostenlos Geldautomaten im In- und Ausland nutzen, optimal weltweit kostenlos
Kann ich im In- und Ausland Geld kostenfrei Bargeld abheben?
Die wohl wichtigste Eigenschaft eines guten Girokontos ohne Kosten ist die flexible Bargeldversorgung. Achten Sie deshalb bei einem als „kostenlos“ beworbenen Girokonto darauf, dass Sie im In- und Ausland ohne zusätzliche Kosten an Bargeld kommen.
In der Regel wird in Deutschland die Girocard zum gebührenfreien Bargeld abheben genutzt – entweder am Geldautomaten oder an der Kasse im Supermarkt (REWE, Penny, dm Drogerie, Netto, Aldi Süd), an Tanstellen (Shell) oder im Baumarkt (toom). Je nach Bank können die Anbieter variieren. Wozu braucht man dann noch eine Bankfiliale zum Bargeld abheben?!
Im Ausland kommt in der Regel die Kreditkarte beim Abheben am Geldautomaten zum Einsatz. Einige Kreditkarten bieten sogar die Möglichkeit, an in- und ausländischen Geldautomaten kostenfrei Bargeld zu ziehen. Damit gehört die zeitraubende Suche nach dem passenden Bankautomaten der Vergangenheit an.
Girokonto für Jedermann auch kostenlos?
Falls Personen mit wenig oder gar keinem Einkommen oder mit einer negativen SCHUFA-Historie oder Kontopfändungen bei einer Bank oder Sparkasse ein neues Girokonto eröffnen möchten, kommt unter Umständen nur ein sogenanntes Jedermann-Konto, Basiskonto oder Guthabenkonto in Frage, also ein Girokonto, welches nur auf Guthabenbasis geführt wird, jedoch nicht kostenlos ist.Banken und Sparkassen sind gesetzlich nicht dazu verpflichtet, ein Girokonto für diese Personen einzurichten. Letztendlich entscheidet immer die Wirtschaftlichkeit der Bank (Kosten-Nutzen-Verhältnis), ob die Kontoführung für das Kreditinstitut rentabel ist oder nicht. Wir können daher nicht garantieren, ob der Kontoantrag bei den auf dieser Seite aufgeführten Banken erfolgreich sein wird.
Warum ist ein Girokonto kostenlos?
Das Wort „kostenlos leitet sich aus dem Lateinischen “gratia” für Dank ab. In der deutschen Sprache gebräuchliche Synonyme für kostenlose Services sind kostenfrei, unentgeltlich, entgeltfrei, umsonst, franko, vergütungsfrei, gebührenfrei, gebührenlos, geschenkt, ohne Entgeld, ohne Kosten, ohne Gebühren, ohne Entgelt oder salopp gesagt für umme oder für lau. Im Englischen werden kostenlose Produkte und Dienstleistungen mit free, free of charge, free of costs, at no charge, freeware oder for free angepriesen.Aber halt, im Leben ist fast nichts umsonst oder!? Warum sollten dann Finanzinstitute ein kostenloses Girokonto zum Nulltarif anbieten? Schliesslich handelt es sich bei einem Girokonto um einen umfangreichen Service für den Zahlungsverkehr und verursacht auch bei der Bank oder Sparkasse Kosten.
Ein Girokonto stellt für das Finanzinstitut oft die Basis einer Kundenbeziehung dar. Hat der Kunde erst einmal ein Girokonto eröffnet, so ist die Chance gross, dass sich daraus eine umfangreiche Geschäftsbeziehung ergeben kann. Hierbei kommt vor allem das Cross-Selling, also den Querverkauf von ergänzenden Produkten und Dienstleistungen in Frage. Beispiele für ergänzende Finanzprodukte und -dienstleistungen zum Girokonto sind beispielsweise:
- Kreditkarte als Ergänzung zum Girokonto für den flexiblen Zahlungsverkehr
- Tagesgeldkonto für kurzfristige Geldanlagen
- Festgeldkonto für mittelfristige Geldanlagen
- Zertifikate / Sparkassenzertifikate für langfristige Geldanlagen
- PS-Lose / Sparkassen-Lotterie Sparen
- Bausparverträge für langfristige Geldanlage
- Baufinanzierung für die Finanzierung des Immobilienkaufs
- Ratenkredite oder Konsumentenkredite
- Aktien- und Rentenfonds
- Vermögensanlageprodukte
- Versicherungsprodukte
Erst durch das Cross-Selling von weiterführenden Finanzdienstleitungen und -produkten verdient eine Bank oder Sparkasse signifikant Geld mit dem Kunden. Das Geschäft mit dem Girokonto oder mit Tagesgeldkonten sowie Festgeldkonten ist für viele Finanzinstitute oft nur ein Zuschussgeschäft.
Dennoch lohnt sich der Aufwand auf langfristige Sicht, denn innerhalb des Kundenlebenszyklus (customer lifetime value / CLV) muss jeder Kunde der Bank mehr Geld einbringen, als sie für ihn gezahlt hat. Für zahlreiche Banken – vor allem Direktbanken – lohnt sich die Investition in Neukunden. Bis zu 200 € Startguthaben lassen sie ihren Neukunden für eine Kontoeröffnung zukommen.
Doch auch das Up-Selling kann der Fall sein, wenn der Kunde aufgrund sehr guter Bonität anstatt der normalen Kundenbetreuung einen individuellen Kundenberater gestellt bekommt.