Soll ich in 2024 meine Hausbank wechseln? Hausbank oder Direktbank – gibt es da überhaupt einen Unterschied? Suchen Sie ein neues Bankkonto als Zweitkonto oder sogar Drittkonto? Bei der Suche nach einem neuen Girokonto ohne Kontoführungsgebühren über den Girokonto Vergleich stehen einige gute Alternativen von Direktbanken für ein kostenlosen Girokonto zur Verfügung.
Viele Bankkunden fragen sich beim Bankenvergleich, ob eine Direktbank alternativ zur Filialbank als Hausbank genutzt werden kann? Und was ist überhaupt eine Hausbank?
Direktbank als Hausbank: Comdirect, DKB, ING und Norisbank im Vergleich
„Ihre Hausbank im Internet„, so warb die Direktbank DKB (Deutsche Kreditbank) treffend jahrelang für ihr Angebot, insbesondere für das kostenloses DKB-Cash Girokonto inklusive kostenloser DKB-Visa Card. Dieser Slogan verdeutlicht, dass die Entwicklung bei vielen Direktbanken von einer Online-Bank mit einem begrenzten Produktportfolio hin zu einem Vollbanken-Sortiment nahezu abgeschlossen ist.
Dabei ist es egal, mit welchem Produkt Sie bei der jeweiligen Direktbank starten. Sie können zum Beispiel zuerst ein Girokonto oder ein Depotkonto eröffnen. Nach erfolgreicher Legitimation können Sie dann weitere Finanzprodukte im Online-Banking einfach hinzufügen. Die folgende Tabelle zeigt den Umfang der derzeit angebotenen Produkte bei den besten Direktbanken in Deutschland DKB, Comdirect, ING-DiBa und Norisbank.
Die Frage, ob nun eine Hausbank oder Direktbank die richtige Bank ist, stellt sich in 2018 eigentlich nicht mehr. Denn eine professionelle Direktbank mit Top-Produkten, wie es die DKB, Comdirect, ING (ehemals ING-DiBa) oder Norisbank bietet, wird zur neuen Hausbank. Das Konzept herkömmlicher Hausbanken mit teuren Filialen und unnötigen Bankschaltern wie es die Commerzbank, Deutsche Bank, HypoVereinsbank, Targobank, Sparkasse, Sparda-Bank oder Volks- und Raiffeisenbank noch immer zelebrieren, hat ausgedient.
Zusätzlich hat die Hotline der Direktbank immer auf, 24 Stunden am Tag, an 7 Tagen in die Woche. Die Filialen der großen Banken haben nur begrenzte Öffnungszeiten. Worauf warten Sie noch, machen Sie eine der vier Direktbanken zu Ihrer neuen Hausbank!
Was ist eine Hausbank?
- Eine Hausbank wird als die Bank bezeichnet, die ein Bankkunde am häufigsten nutzt.
- Das hauptsächlich genutzte Girokonto (z.B. Gehaltskonto) ist der Hauptgrund, warum eine Bank als Hausbank bezeichnet wird.
- Die Loyalität eines Bankkunden ist zur Hausbank besonders hoch, wodurch weitere Bankprodukte wie Kreditkarte, Depotkonto, Ratenkredit, Baufinanzierung oder Sparpläne genutzt werden.
- Direktbanken, wie die DKB, ING-DiBa, Comdirect Bank oder Norisbank sind die neue Alternative für eine Online-Hausbank ohne Filialen, bei der die Kontoführung komplett kostenlos ist.
Was ist eine Hausbank?
Bei welcher Bank haben Sie ihren meisten Finanzprodukte und Kontoumsätze laufen? Als Hausbank wird genau das Kreditinstitut bezeichnet, bei Sie hauptsächlich ihre Bankverbindung aktiv nutzen. In der Regel ist die Hausbank die Bank, bei dem Sie das Girokonto unterhalten und dort Ihren Lohn oder Ihr Gehalt eingehen lassen. Von diesem Girokonto gehen dann meist auch die Mehrzahl aller Abbuchungen und Lastschriften ab. Das Girokonto ist oft der Grund, dass Sie als Bankkunde alle oder nahezu den größten Teil Ihrer täglichen Bankgeschäfte mit dieser Bank (Hausbank) tätigen.
Wenn Sie dann als sogenannter „Stammkunde“ noch enger mit der Bank verbunden sind, haben Sie dort auch eine Kreditkarte und weiterführende Finanzprodukte wie zum Beispiel Sparkonten in Form von Tagesgeld oder Festgeld, ein Depotkonto für Sparpläne in Aktien und Fonds oder das Online Brokerage oder sogar Kredite wie Ratenkredit oder Baufinanzierung. Je mehr Produkte und Dienstleistungen Sie von einer Bank nutzen, desto höher ist die Verbundenheit mit dieser Bank. Dann trifft die Definition Hausbank, Erstbank, Hausbankprinzip oder Hauptbankverbindung zu.
Welche Vor- und Nachteile hat das Hausbank-Prinzip?
Alle Bankgeschäfte über nur eine Bank, also die Hausbank, abzuwickeln bringt natürlich viele Vorteile aber auch einige Nachteile mit sich:
Vorteile einer Hausbank
- Sie haben alle Finanzen auf einen Blick
- Sie können Überweisungen zwischen verschiedenen Konten innerhalb weniger Sekunden durchführen
- Die Bank kennt Ihre Bonität, was Einfluss auf die Kondition bei Kreditvergabe wie Ratenkredit oder Baufinanzierung haben kann
Nachteile einer Hausbank
- Selten immer die besten Konditionen für alle Produkte (kein Cherry-Picking möglich)
- Abhängigkeit von nur einer Bank kann in schlechten Konditionen münden, bei z.B. Geldanlagen, Disopkredit oder Kreditvergabe
- Blindes Vertrauen in nur ein Bank oder nur einen Bankberater (Bankverkäufer) kann zu Fehlentscheidungen bei z.B. der Geldanlage oder dem Vermögensaufbau führen
- Risiko, falls z.B. die eine Kreditkarte beim Einkaufen oder im Ausland beim Geld abheben nicht funktioniert
- Für eine mögliche Baufinanzierung kennt Sie nur eine Bank
Ein großer Vorteil für das Hausbank-Prinzip ist die Transparenz. Wenn Sie alle Konten, Geldanlagen und Kredite bei nur einer Bank zu haben, schaffen Sie sich eine gute Übersicht über Ihre Finanzen.
Doch dieser Punkt hat aber seit Anfang des Jahres an Bedeutung verloren. Grund ist, dass im Rahmen der EU-Zahlungsdienste-Richtlinie PSD2 (Payment Directive 2) alle Banken seit dem 13. Januar 2018 gesetzlich dazu verpflichtet sind, anderen Banken technische Schnittstellen zur Verfügung zu stellen, die den Zugriff auf die Konten der Bankkunden ermöglichen. Die Banken bieten diesen standardisierten Service unter dem Namen „Multibanking“ an.
Somit können Sie sich in Ihrem Online-Banking oder in den Banking-Apps zusätzlich zum Girokonto weitere Bankkonten optisch hinzufügen, die Sie aktuell noch bei anderen Kreditinstituten haben. Um externe Konten oder Depots einzurichten, kann online oder in der App einfach nach dem Banknamen, der Bankleitzahl oder BIC des Finanzinstitutes gesucht werden. Schliesslich müssen dann noch persönlichen Zugangsdaten eingegeben werden, um die Einrichtung abzuschließen.
Es ist also nicht mehr notwendig, seine komplette hauptsächliche Bankverbindung (Hausbank) zu wechseln, um bei einer anderen Bank ein neues Girokonto oder Depotkonto zu eröffnen. Aus wirtschaftlicher Sicht ist es natürlich sinnvoll, dass alle Konten dabei kostenlos sind.
Hausbank wechseln? Millionen Deutsche tun das nicht.
Das hauptsächlich genutzte Girokonto ist die Basis für die Beziehung zu einer Bank, um sie als Hausbank bezeichnen zu können. Deshalb wird beim Girokonto wechseln gleichzeitig von einem Hausbank-Wechsel gesprochen. Hat der Kunde erst einmal ein neues Girokonto als Hauptkonto oder sogar nur Zweitkonto bei einer anderen Bank eröffnet, ist er für die Bank langfristig nahezu verloren.
Warum sollte man also seine Hausbank wechseln wollen? Dafür gibt es triftige Gründe:
- Kontoführungsgebühren bei Girokonto, Kreditkarte und Depot von bis zu 200 Euro pro Jahr
- Unzufriedenheit mit der aktuellen Hausbank, wie beispielsweise:
- schlechte Konditionen bei Sparen, Geldanlagen und Krediten
- schlechter Service, schlechte Erreichbarkeit (Begrenzte Öffnungszeiten einer Bankfiliale)
- schlechte Beratung (unqualifizierte Bankberater, Bankverkäufer)
Dennoch wechselt die Mehrheit der Deutschen Bankkunden nie ihre Hausbank. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov (2017, Umfrage unter 2052 Befragten) wechselten nur ca. 9% ihre Hauptbankverbindung.